Ulrich Werz | Historisches Seminar, Universität Zürich
Gibt es einen »Germanicus-Horizont« im Fundmünzaufkommen?
Im zweiten Vortrag des Numismatik-Blocks heute mittag versucht Hr. Werz, Germanicus im Münzumlauf zu identifizieren.
Ein großes Quellenproblem ist die unter Tiberius stockende Münzversorgung, teils auch die ungeklärte Bestimmung mancher Typen. Als eine der am feinsten chronologisch auflösenden Fundgruppen kommt den Münzen eine Schlüsselstellung zu. Münzen lassen sich auf zweierlei Art datieren: Erstens durch die Kaisertitulatur in der Münzaufschrift, die bei der Produktion aufgebracht wird. Zweitens durch nachträgliche Markierungen – z. B. die sogenannten Gegenstempel, also den persönlichen Markierungen des Geldgebers (Feldherr) auf den Münzen.
Genau diese Gegenstempel stehen im Zentrum des Vortrags: Untersucht werden verschiedene Varianten der IMP AUG-, TIB AUG- und CAESAR-Punzen auf Assen, dem täglichen Kleingeld. Diese werden in Lyon produziert und in Vindonissa, vielleicht auch in Neuss mit Gegenstempeln versehen und von dort weiter verteilt. Gezeigt werden (hypothetische) Verbreitungswege der Münzen mit einer prozentualen Kartierung des Münzaufkommens.
Spannend, was diese schon vielfach untersuchte Fundgruppe immer noch an neuen Erkenntnissen bieten kann!
(md)
PS: Angeregte Diskussion zwischen den Numismatik-Experten Wolters, Werz und Wigg-Wolf!
Ein Gedanke zu “Die Sehnen des Krieges”
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