Rom hoch im Norden? Germanicus mehr als ein Phantom?

Hardy Prison (HP)| Stadtarchäologie Heidenheim
»Stapelplatz« Bentumersiel im Kontext des kaiserzeitlichen Siedlungsgefüges an der Ems

HP gibt eine kurze topographische  und forschungsgeschichtliche Einführung in das zu untersuchunde Gebiet. Ein großes Problem stellt sich im sog. Ausziegeln dar. Der entkalkte Kleiboden wird auf 50 – 70 cm abgezogen und zur Ziegelproduktion genutzt. Ein Höhepunkt der Ziegelproduktion liegt im 19. Jahrhundert. Dabei wurden nur größere als wichtig erscheindene Komplexe ausreichend untersucht. Somit ist die Ausziegelung Fluch und Segen zu gleich.

Im folgenden soll das Augenmerk auf die Grabungdflächen des Bereiches des Jemgungklosters. Diese archäologischen Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Bau eines Gasspeichers brachte eine Zahl neuer Fundstellenhervor, die von der vorrömischen Eisenzeit bis ins Mittelalter reichen. Im folgenden geht es jedoch um die 1928 erkannte Siedlung (Ausziegelung) „Bentumersiel“ in der frühen römischen Kaiserzeit.

Eckdaten nach Brandt (1977)

– 127 x 260m Fläche

– drei Siedlungsschichten

– Fundmaterial vom 1. v. Chr. bis 2./3. ; nach ersten neueren Erkenntnissen bereits ab dem 3./2. Jh. vor

Unter dem Fundmaterial aus ca. 8000 Keramikfragmenten des VEZ/RZK nur 2 provizialrömische Scherben. Anders sieht es bei frührömischen (Bunt-)Metallfunden aus, hier lässt sich bereits aus der Altgrabung eine größere Menge an früh(st)kaiserzeitlichen Militaria und Fibeln erkennen. Daneben lassen sich auch römischen Amphoren, als Indiz des römischen Importes, nachgewiesen. Gestüzt wird dieses durch das vorhandensein italischer Terra Sigillata (TS) und römischer Glasgefäße.

Durch das auftreten frühsüdgallischer TS die in Haltern fehlen, brachte Ulbert diesen Fundort bereits mit Germanicus in Verbindung.

 

Zeigt die Siedlung im Bentumersiel eine Station des Germanicusfeldzuges auf?

 

(mr)