Germanicus auf der Ferse

Henning Haßmann | Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hannover
Die Nadel im Heuhaufen. Zur Entwicklung von archäologischen Prospektionsstrategien der gezielten Erschließung neuer Quellenbereiche

Der Vortrag von Henning Haßmann ergänzt aus archäologischer Sicht den Beitrag von Roland Kaestner. Nachdem wir etwas über theoretische Überlegungen zu der Lage von archäologischen Stätten gehört haben, beschäftigt uns nun die archäologische Suche nach solchen. Ein großes Problem für den Nachweis von den Germanenkriegen und den römischen Truppenbewegungen ist die Befundleere bei eben jenen Ereignissen (zB keine großen Holz- oder Steinbauten, sondern Zelte). Des Weiteren sind auch Veränderungen in der Landschaft problematisch für die Archäologie. Die Auffindung von geschichtlichen Hinterlassenschaften kann durch anthropogene (also zB die Landwirtschaft -> Pflüge) oder natürliche (Verlagerung von Flüssen) Veränderungen enorm erschwert werden. Dadurch fehlen uns etwa 90% der zu erwartenden archäologischen Fundstellen.

WP_20150703_09_50_41_Rich

Die Annäherung zur römischen Zeit geschieht vor allem durch Metallfunde. Diese sind zwar ebenfalls selten, werden aber durch ehrenamtliche Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege durch die Nutzung von Metallsonden häufiger gefunden. Ein weiterer Weg ist die Kartierung von Altstraßen, die häufig schon lange Zeit genutzt wurden und von archäologischen Fundstellen umgeben sind. Ebenso werden auch verschiedene Prospektionsmethoden genutzt, so konnte jüngst durch Luftbildarchäologie eine neue Militäranlage gefunden werden.

Abschließend muss man sagen, dass archäologische Prospektionen enorm wichtig sind. Unsere Erkenntnisse über römische Feldzüge sind vor allem durch Unwissen so gering – die archäologischen Befunde gibt es, sind uns nur nicht bekannt.

(cl)


Ein Gedanke zu “Germanicus auf der Ferse

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.