Reinhard Wolters (RW)| Institut für Numismatik und Geldgeschichte, Universität Wien
Schatten aus Germaniens Dark Ages? Zum Stand der Fundmünzenauswertung
Rückblick und heutiger Stand
Im Rückblick wurden Datierungsgrafiken für Kalkriese anhand des gewünschten Ergebnisses konstruiert. Mit dem besseren bekanntwerden des Fundplatzes und dem einbeziehen von Befunden und anderen Fundgattung könnte dieser jedoch auch jünger gesehen werden. Münzen und andere Funde zeigen eine mögliche längere Laufzeit nach 9 n. Chr. auf
Aufgliederung der Münzen in Materialien
Perspektive der Numismatik im Bezug auf die Identifizierung eines Germanicus Horizontes,
(1) Horte,Plätze, Einzelfunde
12 v. Chr. – 9 n. Chr. – 7000-8000 Münzen
9 n. Chr. – 16 n. Chr. – ca zwei Duzend Münzen im freien Germanien
(2) Prägerhytmen
Lücke zur Drususzeit in Rom und Lugdunum
(3) relative Chronologie der Silbermünzen aus Kalkriese (ohne Horte)
Schlussmünze aus Lugdunum 4 n.Chr.,ähnliches Bild gilt für Haltern. Die Anteile der Gaius/Lucius Denare am Gesamtfund in Kalkriese: Kalkriese Fundplatz 27%, Kalkriese Hort 38% eine wirkliche Datierung kann allerdings nur als relative Abfolge gelten.
(4) Bz-Münzen
Verteilung der Münzmeister in den Funorten von Oberaden über Anreppen, Haltern nach Kalkriese, folgen in dieser Reihenfolge der chronologischen Reihe von Nemausus nach Lugdunum.
(5) Gegenstempel
Anhand der Gegenstempel lasst sich eine relative Chronologie erkennen, von denn des Varus (VAR) über (AVC o. AVG) welche eine Sonderform aus Kalkriese bilden. Dieses Gegenstempeln mit AVC/AUG stellt das späteste fassbare Münzereignis für Kalkriese da.
Danach lassen sich erst wieder Gegenstempel des Tiberius (CAESAR) um 22/23 n. Chr. sicher fassen. Auch hier gibt es auch keinen wirklichen Germanicus Horizont. Am ehesten kann man eine Tendenz mit Hilfe der Gegenstempel festhalten.
Germanicus, wirklich ein Phantom in der Archäologie?
(mr)
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