Was wird wann umgebaut? Waldgirmes, ein zweites Haltern?

Gabriele Rasbach (GR) | Römisch-Germanische Kommission, Frankfurt am Main
»What’s another year«. Waldgirmes(WG) – Archäologie und Ereignisgeschichte

Frau GR sieht keine Chance das Fundmaterial auseinander zu dividieren. Das max. Alter wird mit 20 Jahren angegeben, inzwischen muss man sagen, da ein anderer Ansatz ein Ende im Schicksalsjahr 9 n. Chr. sieht. Zu wenig Zeit für die eindeutig erfassten Umbauphasen. Eine „Maximale Bebauung“ wird mit dem Jahr 7 n. Chr., der Statthalterschaft des Varus gesehen. Für diesen Zeitraum wird ein Ausbau zu einem zentralen und vor allem zivilem Verwaltungsort für die Region angenommen. Nach 9/10 n. Chr. wohl nur ein kleiner Etappenort, die Aufgabe wird zwischen 16/20 n.Chr. angenommen.

Einige interessante Anmerkungen:

Wohl mind. 2 Buntmetallstatuen für WG nachweisbar, da ähnliche Funde aus Buntmetallblech verschiedene Größen haben.

Dendrodaten aus einem Brunnen: Brunnenkästen 4 v. Chr.  Leiterteile ergeben „Enddaten“ im Winter 9/10 n. Chr.!  Kein Brandlehm im Brunnen nachgewiesen, heißt das: keine Zerstörung?

„Viele weitgereiste Dinge / aber keine Belieferung“, umschreibt die Referentin den „Gründungshorizont“ von WG.

Die Fibeln und die römische Keramik zeigen Aktionsräume, jedoch keine genauen Daten der einzelnen Umbauphasen an. Im Gegensatz dazu lassen sich Spots mit dank der einheimische Keramik fassen.

Die Referentin hat gebeten Waldgirmes nicht mit Haltern zu vergleichen. Was meint ihr?

Es entwickelt sich eine spannende Diskussion um die Frage: Was wird wann umgebaut und warum? Wie lange läuft Waldgirmes, haben wir eine germanicuszeitliche Siedlung?

(mr)